Der Hass ist die "Königsdisziplin" des "Teufels". Die Liebe bleibt aus, trotz allem, was man tut oder meint, tun zu müssen oder zu können. Die "Liebe" schlägt in Hass um. Da die Vereinigung in wechselseitiger Selbsthingabe (hier ist nicht nur die körperliche gemeint) voraussichtlich für immer ausbleiben wird, wird alles unternommen, um eine Liebe der bezogenen (liebenden und hassenden) Person zu einer anderen unmöglich zu machen. Kein Preis ist dafür hoch genug. Sogar die Selbstzerstörung und Selbstschädigung werden sorgfältig kalkuliert und eingesetzt. Ebenso die Mittel der vorsätzlichen und nachhaltigen Schädigung der anderen (begehrten) Person.
Es gelingt nicht einmal die Selbstliebe. Sie wird zur Hassliebe und zum Selbsthass aus Ekel vor sich selbst, doch verantwortlich dafür werden andere gemacht.
Der Hass zeigt sich als Unfähigkeit, um z.B.:
Der Hass bildet einen Schutz vor der Zurückweisung. Im Zweifelsfall weist man andere schneller, hasserfüllt und absolut so zurück, dass diese jeglichen Versuch aufgeben, Nähe oder eine tragfähige Beziehung vorzusehen. Die überschüssige, auf sich gerichtete zerstörerische Energie wird nach außen gerichtet und abgeleitet. Es eignen sich alle und alles dafür. Den Hass bekommt jeder und alles ab, was gerade in der Nähe ist.
In Hass und durch Hass verbundenen Partner müssen ständig auf der Hut sein, dass der Hass des anderen nicht eher und stärker sich gegen einen selbst angewendet wird, als man selbst hassgeleitet handelt. Übungen, wie weit man gegenseitig im Hass gehen kann, führen zu Verhaltensweisen, die sich gegenseitig kränken, verletzen, verstümmeln, schädigen, behindern, unterdrücken, ausbeuten oder unterwerfen.
Die Nähe zum Verhassten wird gesucht und durch Abhängigkeiten gesichert. Stehen keine konkreten Menschen zur Verfügung, reichen dafür auch Idole, auch verstorbene, künftige, phantasierte oder niemals existierende.
Hasserfüllt sein bedeutet, dass die Energie "beim nächsten Tropfen" überläuft und nicht mehr gebremst oder kontrolliert werden kann. Sie richtet sich gegen alles, was im Weg ist, in den Weg kommt oder den Weg kreuzt, ohne jegliche Vorwarnungen.
Richtet sich der Hass gegen Menschen, werden sie "entmenschlicht". Sie erhalten Bezeichnungen, die weder hier stehen noch anderswo stehen sollten. Die Abwertungen verkleinern die Hemmschwelle für Aggressionen und Übergriffe. Die gehassten Menschen brauchen vom gegen sie gerichteten Hass nichts zu wissen oder zu erfahren. Und wenn doch, sie können ohnehin sich nicht gegen den Hass wehren. "Zurückhassen" geht nicht, die Hassenden erscheinen als "arme Menschen", denen nicht zu helfen ist.
Richtet sich der Hass gegen Gemeinschaften oder Organisationen, werden Symbole oder physische Erscheinungen Opfer des Hasses. Gebäude werden beschädigt, Fahnen verbrannt, Hassbriefe verschickt, Stellvertreter der Organisationen werden verfolgt, misshandelt oder getötet. Vergeblich, denn der Hass bleibt. Die momentanen Entladungen der Hass-Energie werden alsbald wieder ausgeglichen. Einfach deshalb, weil die Hass-Attacken nichts bewirken.
Hass kann nicht beendet werden. Er ergreift alles, was den Hassenden ausmacht. Geht der Hass verloren, bleibt nichts mehr vom Hassenden übrig, nicht einmal eine Leere. Fällt das Hassobjekt oder Hasssubjekt weg, sucht sich der Hassende deshalb unverzüglich einen Ersatz, damit er weiter hassen kann.
Hassende werden umso unberechenbarer, je mehr sie heimlich oder offen anstreben, vom Gehassten "umgebracht" und damit (endlich) vom Hass erlöst zu werden. Wird ihm das verweigert, werden die Gehassten gerade deshalb umso mehr gehasst.
Das "Teuflische" des Hasses ist, dass er das Verhalten des Hassenden steuert, ohne dass er sich dessen bewusst ist, bewusst werden kann oder bewusst wird. Es kann sein, dass der Hassende sogar leugnet, zu "hassen". Die Selbstisolation in der immer kleiner werdenden Welt wird nicht wahrgenommen, und falls doch, in keinem Fall verantwortet.
Verbinden sich Hassende, werden sie zu unberechenbaren Horden und Massen. Sie werden nur durch den gemeinsamen Hass zusammengehalten. Es braucht nicht klar zu sein, wogegen sich der Hass richtet. Er kündigt sich als Meuterei, Widerstand, Gegnerschaft oder durch Verbrechen an.
Hassende sind an das Gehasste untrennbar gebunden und mit ihm verbunden. Sie können sich nicht lösen, auch nicht erlösen. Sie können nur gemeinsam untergehen. Der Hass wird sie jedoch überleben und an die Nachfolgenden vererbt, die ihn häufig auf pflegen, aufrechterhalten und auf die Nachfolgenden der Gehassten übertragen. Grundlos, anlasslos. Die Erben des Hasses bleiben gefangen und verstrickt.
Die Gehassten können den Hass nicht erwidern. "Zurückhassen" geht nicht. Wird der Hass durch Hassreden oder andere Hassrituale geschürt, wird er rasch zum z.B.:
Der Hass gegen bestimmte Personengruppen, Gemeinschaften und Organisationen mit bestimmten Symbolen und Merkmalen wird durch Gleichgesinnte immer wieder inszeniert und "am Leben gehalten". Bevorzugt sind die "Verteufelung" von sich, anderen, Gott und der Welt, Andersartigen, Fremden, Vertrautem, (früher) Geliebten, Vergangenen oder Kommenden.
Im Hass kommt "der Teufel" "Gott" am nächsten. Die eigenen Wahnvorstellungen lassen ihn sogar "gottähnlich" erscheinen. Die Macht Gottes wird als eine Ohnmacht Gottes in der Art und Weise erlebt, dass "Gott" "machtlos" gegenüber dem eigenen Hass ist. In der Folge ergreift und besitzt der Hass den Hassenden vollständig. Durch die Besessenheit erlebt er, dass und wie Hass jederzeit und an jedem Ort möglich ist. Er erreicht alle, die er aussucht, und umfasst alle, die davon direkt oder indirekt betroffen sind. Nur: Hass eint nicht, sondern trennt. Hass verliert deshalb immer. Er kann niemals gewinnen.
Als letzter Ausweg bleiben jedoch immer der Glaube und die Hoffnung auf die Liebe Gottes, die selbst den Hassenden in seinem Hass nicht "fallenlässt". Die Bekehrung und die Umkehr sind jederzeit möglich.
Der Hass verzerrt alles. Einem hassverzerrten Gesicht steht der Hass "ins Gesicht geschrieben". Wer vom Hass verzehrt wird, frisst sich selbst auf: Er wird von innen heraus zerfressen. Von sich selbst. Unheilbar. Untherapierbar. Unaufhaltbar.
Hass kann nicht bekämpft werden.
Trotz allem: Hass kann jederzeit in Liebe wechseln. (Der "Teufel" wird das jedoch zu verhindern wissen, denn dann wäre er sein liebstes Spielzeug und willenloses Medium los.) Beim Hass leistet "der Teufel" ganze Arbeit.
Dieser Text ist eine Dokumentation im Kontext des Lebenswerkes des Autors Heinrich Keßler. So viel, mehr nicht.
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